Dank umfangreicher Massnahmen robuste Ertragskraft verteidigt
Die ab dem zweiten Quartal verlangsamte Nachfrage und die damit verbundene tiefere Kapazitätsauslastung hatten erhebliche Auswirkungen auf die Profitabilität. Dank der grundsätzlich guten Ertragskraft und den frühzeitig und entschieden umgesetzten Massnahmen konnte in dieser aussergewöhnlichen Situation ein solider Betriebsgewinn erarbeitet werden. Der EBIT beträgt CHF 71.0 Mio. was einer EBIT-Marge von 9.2% entspricht (Vorjahresperiode normalisiert: 12.6%) und die EBITDA-Marge erreichte 15.5% (Vorjahresperiode: 17.6%). Der Konzerngewinn liegt bei CHF 53.9 Mio.
Die finanzielle Situation von SFS ist mit einem hohen Eigenfinanzierungsgrad von 72.7% sehr solide und die Liquidität gewährleistet, was die nachhaltige Unternehmensentwicklung unterstützt.
Investitionen zur Realisierung von Wachstumsprojekten getätigt
Die Investitionstätigkeit wurde auf Innovationsvorhaben und Fertigungskapazitäten zur Realisierung von Wachstumsprojekten fokussiert. Die Investitionen betrugen in der ersten Jahreshälfte CHF 56.6 Mio., was 7.3% des Umsatzes entspricht (Vorjahresperiode: 6.5%). Um auch in Zukunft die Kundenprojekte und das damit verbundene Wachstum in den Divisionen Industrial und Medical realisieren zu können, investiert SFS in umfangreiche Standorterweiterungen in der Schweiz und in den USA. Dies erhöhte die Investitionsquote um 230 Basispunkte.
Segment Engineered Components (EC) – Divisionen haben sich unterschiedlich entwickelt
Die Entwicklungen der einzelnen Endmärkte des Segments EC waren stark divergierend. Die Nachfrage bei den Divisionen Electronics und Medical war weniger stark beeinträchtigt. Die beiden Divisionen erzielten ein positives Wachstum. Die Divisionen Automotive und Industrial waren mit temporären Werksschliessungen bei Grosskunden und einem teilweise stark reduzierten Auftragseingang konfrontiert. Insgesamt resultierte ein Umsatz von CHF 380.1 Mio., was einer Reduktion von –16.3% gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Konsolidierungseffekte stützten die Umsatzentwicklung mit 1.3%, während Währungseffekte diese mit –4.1% belasteten. Die Positionierung des Segments in den jeweiligen Endmärkten ist unverändert solide, was durch die kundenseitig weiter vorangetriebenen Wachstumsprojekte bestätigt wird. Vor diesem Hintergrund erzielte das Segment EC einen EBIT von CHF 35.1 Mio. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 9.1% (Vorjahresperiode normalisiert: 16.1%).
Segment Fastening Systems (FS) – Ausbau des Marktzugangs fortgesetzt
Investitionen in den Ausbau des Marktzugangs durch die Übernahmen von Triangle Fastener Corporation, Inc (TFC), und MBE Moderne Befestigungselemente GmbH (MBE) beeinflussten das Ergebnis positiv. Die Bauindustrie unterlag weniger starken Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie und somit war der Effekt auf die Entwicklung der Division Construction weniger ausgeprägt. Die Einschränkungen und der damit verbundene Nachfragerückgang in den Schlüsselmärkten spürte die Division Riveting deutlich stärker. Im ersten Halbjahr 2020 lag der Segmentumsatz bei CHF 234.0 Mio., was einer Reduktion von –5.8% gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Veränderungen im Konsolidierungskreis steuerten 9.5% zur Umsatzentwicklung bei. Die Währungseffekte betrugen –5.3%. Die EBIT-Marge lag mit 9.5% leicht über der Vorjahresperiode von 9.4%.
Segment Distribution & Logistics (D&L) – Positive Entwicklung in schwierigem Umfeld erreicht
Das Segment D&L profitierte im ersten Halbjahr von seiner ausgewogenen Positionierung hinsichtlich Kundensegmenten und Produktbereichen. Positiv entwickelten sich insbesondere die Umsätze in den Bereichen Bau und persönliche Schutzausrüstung. Als wichtiger strategischer Eckpfeiler haben sich die verschiedenen Absatzkanäle erwiesen. Der Verkauf über den eigenen eShop bewährte sich während der Lockdownphase der COVID-19-Pandemie als effektive Ergänzung zu den übrigen Verkaufskanälen. Der Segmentumsatz von insgesamt CHF 159.6 Mio. lag mit –3.4% unter dem des ersten Semesters 2019. Währungseffekte belasteten die Entwicklung mit –0.8%. Der EBIT übertraf mit CHF 14.5 Mio. und einer Marge von 8.9% das Vorjahresergebnis (Vorjahresperiode normalisiert: 7.9%).
Leichte Erholung der Nachfrage im zweiten Halbjahr erwartet
Aufgrund des unklaren weiteren Verlaufs der COVID-19-Pandemie und dem nach wie vor volatilen politischen und wirtschaftlichen Umfeld ist die Einschätzung der weiteren geschäftlichen Entwicklung schwierig. SFS erwartet für das zweite Halbjahr einen leicht höheren Umsatz bei einer in etwa gleichbleibenden EBIT-Marge wie im ersten Halbjahr 2020. Diese Einschätzung basiert auf den aktuell verfügbaren Informationen und der Annahme, dass keine zweite massive, globale Welle der COVID-19-Pandemie die konjunkturelle Entwicklung weiter beeinträchtigt.
Der Fokus des Managements auf die Sicherheit der Mitarbeitenden, die Sicherstellung der Lieferfähigkeit und Kostenkontrolle sowie die Weiterverfolgung der Innovationsprojekte wird unverändert Priorität haben.
Link zum Halbjahresbericht 2020